Das einzig Fixe an der Arbeitswelt ist ihre ständige Veränderung. Automatisation, Robotisierung und Digitalisierung feuern diese Veränderungen an.
Der messbare Effekt: Arbeit wird heute wesentlicher produktiver, orts- und zeitunabhängiger vollzogen, als vor wenigen Jahren.
Der andere messbare Effekt: Die Belastung der Menschen im Arbeitsleben steigt ständig an.
Die Arbeitsverdichtung im Beruf, Just in Time-Lieferungen, Entgrenzung von Beruf und Freizeit - all dies wirkt negativ auf Psyche und Physis der Beschäftigten.
Jedes Jahr verrichten Arbeitnehmerinnen in Österreich sechs Milliarden bezahlte Arbeitsstunden. Eine Milliarde Arbeitsstunden kommt von selbstständig Erwerbstätigen. Dieses Arbeitsvolumen ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten mehr oder weniger konstant geblieben. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitsplätze stark angestiegen. Die logische Folge: die durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche pro Arbeitnehmer:in sinkt. Vollzeitarbeitsplätze werden Schritt für Schritt durch Teilzeitarbeitsplätze verdrängt.
Dazu kommt: Teilzeitarbeit ist vor allem weiblich: Fast jede zweite Frau ist teilzeitbeschäftigt, hingegen nur jeder zehnte Mann. Die Gründe für den hohen Teilzeitanteil bei Frauen liegen vor allem in der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen. Aktuelle Untersuchungen der AK Niederösterreich zeigen, dass viele teilzeitbeschäftigte Frauen aber sehr wohl gerne mehr Stunden arbeiten wollen.
In Österreich herrscht ein Paradoxon: Viele klagen über einen Fachkräftemangel, aber die Zahl der Lehrlinge ist in den letzten 40 Jahren um 44 Prozent zurückgegangen. Wurden im Jahr 1980 noch ca. 194.000 ausgebildet, sind dies im Jahr 2020 nur mehr 108.416.
Das heißt: viele Unternehmen bilden nicht aus, wollen aber ausgebildete Fachkräfte haben.
Die 20-seitige Expertise ist das Resultat eines breiten Diskurses und Dialoges, der konkrete Lösungsvorschläge für die Zukunftsfragen des Landes liefert.